Alles, was wir tun, denken und fühlen, kostet uns Energie. Mit jeder Handlung, jeder Emotion, jedem noch so flüchtigen Gedanken geben wir einen Teil unserer inneren Batterie ab oft ohne es zu merken. Wir verschenken uns, tropfenweise, an Menschen, an Erinnerungen, an Momente, die längst vergangen sind. Doch was wir vergessen: Diese Batterie lädt sich nicht von allein wieder auf. Wir müssen sie bewusst nähren, auffüllen, schützen.
Ich bin fasziniert von dem Wissen, dass wir energetische Wesen sind, pulsierende Felder aus Schwingungen, aus unsichtbaren Strömen, die uns mit allem verbinden. Und doch, obwohl ich so viel darüber weiß, obwohl ich verstanden habe, wie essenziell es ist, meine Energie zu bewahren, tappe ich immer wieder in dieselbe Falle. Ich lasse mich auslaugen, verliere mich in Ablenkungen, verliere mich in Menschen, verliere mich in Dingen, die mich nichts angehen sollten. Bis nichts mehr bleibt außer diese seltsame Leere welche nicht laut ist, nicht greifbar, sondern schwer.
Es sind die Gefühle, die uns mitreißen, wie eine Strömung, gegen die wir nicht anschwimmen können. Es sind die Erinnerungen, die uns zurückziehen, manchmal sanft, manchmal mit der Wucht eines Sturms. Es sind die Menschen, die wir heimlich auf Instagram und Co. beobachten nicht, weil es wichtig wäre, sondern weil uns etwas an ihnen bindet, das wir nicht benennen können. All diese Dinge ziehen an uns, rauben uns Kraft, ohne dass wir es merken. Und so stehen wir da, in einer Spirale, die sich nicht mehr dreht.
Es ist, als ob die ganze Welt darauf ausgelegt wäre, uns abzulenken uns von uns selbst zu entfernen. Vom Wesentlichen. Von dem, was uns wirklich erfüllt. Wir hetzen von einem Reiz zum nächsten, konsumieren, scrollen, reagieren, ohne zu bemerken, dass wir dabei Stück für Stück unser eigenes Licht dimmen. Ohne zu merken, dass wir uns immer mehr verlieren.
Doch was wäre, wenn wir es umkehren? Wenn wir bewusster damit umgehen, wohin unsere Energie fließt? Wenn wir uns nicht länger als Opfer äußerer Umstände sehen, sondern als Gestalter unserer eigenen Kraft ? Wenn wir alles mit Bedacht und Achtung angehen, und das jedes mal und für immer ?
Vielleicht bedeutet es, Grenzen zu setzen nicht für andere, sondern für uns selbst. Vielleicht heißt es, Zeiten des Rückzugs einzuplanen, Momente der Stille, in denen wir einfach nur sind, wir allein mit uns. Vielleicht beginnt es damit, unser eigenes Leben interessanter zu gestalten als die, die wir online beobachten. Vielleicht ist es so simpel wie ein Spaziergang ohne Handy, ein bewusstes Nein, eine Stunde ohne Ablenkung.
Vielleicht ist es an der Zeit, nicht mehr nur darüber nachzudenken, wie wir unsere Energie verlieren, sondern endlich zu lernen, wie wir sie bewahren und im besten Fall sogar vermehren.