Wann ist Geld genug? Eine Frage, so alt wie die Zeit selbst, und doch finden wir keine Antwort, die alle zufriedenstellt. Zum Beispiel: stelle diese Frage einem Menschen, der arm ist und nichts besitzt, und er wird dir sagen: „Wenn ich nur so viel hätte, dass ich leben könnte, dann wäre es genug, dann wäre ich zufrieden.“ Doch frage einen, der Reichtum in Hülle und Fülle kennt, und seine Antwort wird dich erschüttern: „Geld ist nie genug. Ich brauche mehr. Immer mehr.“ Wir kommen auf diese Welt mit nichts, nur einem Schrei und einem Atemzug. Doch schon dieser erste Augenblick hat seinen Preis. Von der ersten Sekunde bis zum letzten Atemzug bleibt uns eines gewiss: Alles hat seinen Preis. Das Leben selbst, dieses unermessliche Geschenk einer höheren Macht, wurde uns kostenlos gegeben. Doch was haben wir Menschen daraus gemacht? Wir haben entschieden, dass nichts im Leben umsonst sein darf. Wir haben eine Welt erschaffen, in der alles einen Wert hat. Warum eigentlich? Warum darf nicht jeder sein Leben frei und ohne Angst vor Mangel leben ? Stattdessen existieren wir in einem System, das von Menschen für Menschen geschaffen wurde, und doch ist es alles andere als menschlich. Es gibt nie genug für alle. Nie genug, um das Feuer der Gier zu löschen, das tief in uns brennt. Denn der Mensch? Er ist ein Wesen mit unersättlichem Hunger. Ein Tier, das im Inneren einen Drang spürt, der mächtiger ist als jede Moral. Der Drang, mehr zu haben als der andere. Höher, besser, stärker zu sein. Aber lass dich nicht täuschen: Dieser Hunger lebt nicht nur in den Reichen. Nein, auch die, die nichts haben, spüren ihn vielleicht noch heftiger, noch unkontrollierbarer. Der Traum vom „Mehr“ wird zu ihrem einzigen Ziel, einem Ziel, das sie aufreibt, noch bevor sie es erreichen. Der Mensch jagt dem Geld hinterher wie ein Durstiger in der Wüste, der glaubt, jeder Tropfen würde sein Leben retten, nur um zu merken, dass das Wasser längst vergiftet ist. Und du ? Wie oft hast du dir gewünscht, nur ein kleines bisschen mehr zu haben? Ein bisschen mehr Geld, ein bisschen mehr Zeit, ein bisschen mehr von dem, was dir gerade fehlt? Glaubst du wirklich, dass dann alles besser wäre? Vielleicht liegt die Wahrheit woanders. Vielleicht ist „genug“ nicht die Summe aus Zahlen und Dingen, sondern ein Gefühl. Das Gefühl, dass wir nicht mehr kämpfen müssen, um zu existieren. Wir kamen nackt auf diese Welt und werden sie nackt verlassen. Alles, was dazwischen liegt? Eine Illusion, die uns glauben lässt, wir könnten das Unendliche besitzen. Also frage ich dich: Wann ist Geld genug? Vielleicht erst dann, wenn wir erkennen, dass das wahre Geschenk des Lebens niemals in unseren Händen lag, sondern in unseren Herzen. Ich spreche hier nicht aus einer idealistischen Blase, wir brauchen Geld, um zu leben, um zu essen, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Doch was mich quält, ist die Frage: Wer entscheidet, wie viel Geld ich bekomme, und wie viel du, er oder sie? Warum ist der Reichtum so ungleich verteilt, obwohl wir alle auf diese Welt kommen, gleich und ohne Besitz? Warum besteht dieses unsichtbare Kastensystem, das sich über die ganze Welt spannt, während wir doch die Macht haben, alles zu verändern? Ich kann das nicht akzeptieren und möchte es niemals akzeptieren, denn für mich ergibt es keinen Sinn. Warum nehmen wir das Ungleichgewicht hin? Warum begnügen wir uns mit einer Realität, die uns in ein System zwingt, das uns entfremdet? Es ist Zeit, dass wir diese Fragen stellen und den Mut finden, das, was uns nicht dient, zu hinterfragen und zu ändern. Es ist Zeit, neue Wege zu gehen nicht in einer Welt der Gier und des Wettstreits, sondern in einer Welt der Menschlichkeit, in der wahres Leben und wahre Verbindung zählen. Doch dann, in der Stille dieser Gedanken, kommt die Erkenntnis: Die Welt, wie wir sie kennen, wird sich nie ändern. Die Macht, die Politik, die Interessen Einzelner sie alle sind so tief verwurzelt, dass sie jede Veränderung blockieren. Solange diejenigen, die die Kontrolle haben, davon profitieren, wird sich nichts bewegen. Die Illusion von Veränderung ist nur ein Trostpflaster, das uns glauben lässt, wir könnten Einfluss nehmen. Doch die Wahrheit ist, dass die Welt sich niemals ändern wird, solange die Struktur der Macht und des Eigennutzes bestehen bleibt. Vielleicht liegt das wahre Geheimnis der Freiheit nicht in einer Welt der Veränderung, sondern in der Art und Weise, wie wir lernen, mit dieser Realität zu leben und trotzdem unser Herz nicht zu verlieren.